Von San Francisco bis Las Vegas

Am Mittwoch um 11 Uhr ging es los. Mit meinem schönen Jeep Compass ging es so schnell wie möglich aus dem Verkehrschaos San Francisco raus und Richtung Yosemite. Als erster Stopp stand Modesto auf dem Plan, dort kaufte ich einige Vorräte für die nächsten paar Tage und fuhr dann gleich weiter über die 140 und erreichte den Eingang bei El Portal. Da ich keine Reservierung für ein Camping hatte und am Eingang stand, dass alle Camps voll sind, war ich mir unschlüssig, ob ich die Nacht vor dem Parkeingang frei campen sollte. Doch dann traf ich zwei Camper aus Belarus die meinten in ihrem Camp hätte es sicher noch Platz. Also fuhr ich statt ins Yosemite Valley zur Glacier Point Road und fand tatsächlich noch einen tollen Spot im Bridalveil Creek Campground. Da der Abend noch früh war, fuhr ich mit dem Auto zuerst zum Glacier Point und stoppte vorher noch kurz am Washburn Point (eine gute Wahl!). Der Glacier Point gab einen genialen Ausblick auf den Half Dome und die Wasserfälle. Der Ausblick war super aber wie der Camping Host gesagt hatte sehr „crowdy“. Daher fuhr ich wieder etwas zurück und parkte am Trail zum Sentinel Dome (dem Tipp des Camping Host) und rannte dort in 20 Minuten zum 2475 Meter hohen Dom. Ich erreichte die Spitze gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang und konnte es noch geniessen (auch wenn etwas ausser Atem). Der Rückweg nahm ich dann etwas gemütlicher und plauderte mit einer Familie aus England und wir erreichten erst nach Einbruch der Dunkelheit die Autos. Ich nahm meine Vorräte aus dem Bärenkasten und fuhr zum Campingplatz. Dort angekommen verstaute ich alle Sachen mit Duft (Essen, Duschmittel, Cremen etc.) im „Bear Locker“ und ging dann im Zelt (welches ich von Nele und Jonas ausgeliehen habe) schlafen. Die Nacht war kälter als erwartet und ich schlief nur in kurzen Intervallen. Das mir der Camp Host noch Angst gemacht hat und gesagt hat, dass die Bären genau hinter meinem Platz durchwandern, hatte ebenfalls nicht zu einem erholsamen Schlaft beigetragen.

Um 5 Uhr war es mir dann zu blöde, ich stand auf, packte mein Zelt zusammen und fuhr ins Yosemite Valley. Dort ging ich zum Camping Reservation Desk und wartete mit zwei weiteren Parteien 1.5 Stunden bis sie öffneten. Wir trugen uns in eine Warteliste ein und mussten um 15 Uhr wieder antraben. Da der Tag noch jung war, machte ich mich auf für einen längere Wanderung. Auf dem Plan standen die Wasserfälle Vernal und Nevada Fall. Eine 5.8km langer Weg über 571 Höhenmeter führte mich zum Dach des Nevada Fall. Die tolle Aussicht und das klare kalte Wasser des Flusses waren die anstrengenden 2.5 Stunden wert. Nach einem feinen Picknick ging es an den Abstieg, in gut 1.5 Stunden war ich wieder beim Auto und machte einen kurzen Powernap. Um 15 Uhr ging dann die Verteilung der abgesagten Plätze über die Bühne. Das frühe Anstehen hatte sich gelohnt und ich ergatterte einen der begehrten Plätze im Upper Pine Camping. Nach dem Aufstellen des Zeltes fuhr ich in das Half Dome Village und genoss eine (leider etwas kalte) Dusche. Im Camping ass ich zu Abend und während ich meinen nächsten Tage etwas strukturierte spazierte hinter dem Camping ein Bär vorbei. Sofort waren alle zur Stelle, es wurde geschrien und fotografiert was das Zeug hielt.

Am Freitag stand ich um halb 8 auf, packte zusammen und fuhr als erstes zu den Yosemite Falls, dort spazierte ich den kurzen Weg bis zum unteren Ende des Lower Yosemite Fall. Auf dem Weg dorthin konnte ich allerdings beide wunderschönen Fälle sehen. Dann fuhr ich gemütlich auf dem Northside Drive hielt an diversen Aussichtspunkten und fuhr zum Bridalveil Fall. Nach dem kurzen Trip fuhr ich zum Tunnel View und bestaunte die tolle Aussicht auf das Yosemite Valley. Dann verabschiedete ich mich vom Yosemite NP und fuhr Richtung Fresno.