Am Montag 19. August startete ich mit Daria zu unserem gemeinsamen Whistler-Trip. Daria (eine 27-jährige Bündnerin) hatte ich einige Tage zuvor im Hostel kennengelernt und da wir ähnliche Pläne hatten, beschlossen wir einige Tage zusammen zu reisen. Wir holten als erstes den Mietwagen ab, den ich für die nächsten 5 Wochen gemietet hatte und fuhren zum Einkaufen. Wir liessen uns Zeit und erreichten erst kurz vor 2 Uhr den Grouse Mountain. So trafen wir gerade gleichzeitig mit dem Rest unserer Hostel-“Clique” ein und wir erklommen den 1231 m.ü.M. Hausberg von Vancouver in gemütlichen 1h 20 min. Nach einem verdienten Getränk im Skyride Peak-Restaurant, sahen wir uns die Grizzlies im Park an und fuhren mit der Gondelbahn wieder nach unten. Während die Anderen mit dem Bus retour nach Downtown fuhren, starteten Daria und ich unseren Roadtrip Richtung Whistler.

Der erste Stopp und gleichzeitig unser Camping hiess Stawamus Chief Campground. Wir stellten das Zelt auf, assen zu Abend und planten unsere weitere Reise. So stellten wir schnell fest, dass Daria mich bis zum 30. August und auch nach Vancouver Island begleiten wird, bevor sich unsere Wege trennen.

Der zweite Tag unseres Roadtrip begann ziemlich ungemütlich. Zum einen Regnete es stark und zum andern, hatte sich unsere Luftmatratze in der Nacht entleert. Unser erster Gedanke war: Ventil nicht gut zu… Wir packten zusammen, parkten das Auto um und starteten zum Stawamus Chief Trail. Der knapp 2km lange Trail zum 2. Peak des Stawamus Chief hatte es in sich. 560 Höhenmeter hiess es zu überwinden und das auf zum Teil enorm hohen Stufen und über rutschige Steinplatten entlang von Halteketten. Ein echter Hiking Trail nach meinem Geschmack! Oben angekommen wurden wir mit einem tollen Ausblick auf Squamish und das Sea to Sky Highway Valley belohnt. Die Mittagspause am Rand der Klippen war ein richtiges Adrenalin-Highlight. Nach 3.5 Stunden und etwas wackligen Beinen erreichten wir das Auto und fuhren zu unserem nächsten Camping am Mamquam River. Da wir keine Duschen im Camp hatten, gingen wir ins Schwimmbad und genossen etwas Zeit im Hottube bevor wir zurück zum Camp fuhren.

Der Mittwoch startete nass und verregnet. Nach vergeblichem Hoffen auf kurzen Regenunterbruch, mussten wir das Zelt im Regen zusammenpacken und fuhren nach Whistler. Dort tranken wir Kaffee und warteten auf besseres Wetter. Dann gingen wir Mittagessen bevor wir uns zum Riverside Resort Campground aufmachten, um unser nasses Zelt aufzustellen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Whistler Village uns sahen uns alles an.

Am Donnerstag begrüsste uns dann ein herrlicher Tag. Auf dem Plan stand die Downhill-Mountainbike Lektion. Eine Idee von Daria. Ich stand dem ganzen etwas skeptisch gegenüber, freute mich aber auf eine neue Erfahrung. Nach dem Ausrüsten ging es mit zwei weiteren Teilnehmern und unserem Guide Yaka auf den Berg. Nach erster Instruktion im flachen und leicht abfallenden Gelände, ging es schon auf den “Anfänger”-Trail. Wir stoppten immer wieder, stiegen vom Bike und sahen uns Teile des Trails an, bevor wir die Tipps von Yaka in die Praxis umsetzten. Die zweite und dritte Abfahrt ging dann bereits etwas schneller und Daria und ich hatten richtig Spass und wurden mit jedem Meter etwas mutiger. Nach 3 Stunden war der Spass vorbei und wir spürten doch auch etwas die Erschöpfung in Armen und Beinen. Wir gönnten uns ein leckeres verspätetes Mittagessen und am Nachmittag fuhren wir zum Lost Lake und Green Lake bevor wir es uns im Camping bei einem Glas Wein gemütlich machten.

Der Freitag startete wieder nass und ziemlich kalt. Auch heute war Petrus nicht gnädig und statt einer Regenpause wurden wir während dem Zusammenpacken mit starkem Regen unterstützt. Die Nacht war auch nicht besser, da unsere Matratze trotz allen versuchen immer noch Luft verlor und zwar so viel, dass wir alle 2 Stunden aufwachten und neue Luft rein pumpen mussten. Damit war für uns klar: Die Matratze landet heute im Müll! Zum Glück hatten wir für unsere letzte Nacht in Whistler (auch da wir kein freien Campingplatz über das Wochenende finden konnten) ein Hotelzimmer in einem Kapselhotel gebucht. Ein cooler Mix zwischen Hostel und Hotel. Bevor wir uns aber zum Hotel begaben, stand eine Wanderung zu den Joffre Lakes auf dem Plan. Doch bereits auf dem Weg verging uns die Lust aufs Wandern etwas. Dichter Nebel mit Regen und Temperaturen um die 10-12°C erwarteten uns auf dem Parkplatz. Trotzdem starteten wir einen Versuch und sahen uns den “Lower Joffre Lake” an. Doch von Ansehen war keine Rede. Grau in Grau mit Grau umrandet von Grau… So ungefähr lässt sich die Aussicht beschreiben. Unsere Motivation war damit vollständig weg und wir fuhren zurück nach Whistler. Wir tranken einen Kaffee und beschlossen Klettern zu gehen. Wir buchten einen kurzen Einführungskurs mit anschliessendem selbstständigen Klettern und verbrachten die nächsten 2.5 Stunden an der Kletterwand.
Nach dem Klettern packten wir die wichtigsten Sachen zusammen und gingen ins Pangeapod Hotel. Wir waren mega gespannt. Unser Kapselzimmer war echt klasse! Die Regendusche gab mir noch den Rest 🙂
Den Abend genossen wir bei einem guten Abendessen, einem Live-Konzert auf der Whistler Olimpic Plaza und live Musik in einer Irischen Bar. Müde legten wir uns dann in unsere Kapsel und schliefen super!

Heute geht es auf Richtung Vancouver Island!