Am Freitag startete mein langersehnter Tauchtrip auf Hornby Island. Dank den Erzählungen meiner Freunden von Tauchsport Käser und meinem Paps konnte ich es kaum erwarten, die Unterwasserwelt von Vancouver Island bzw. von Hornby Island zu sehen. Als erstes fuhr ich in Nanaimo zum Dive Outfitters wo ich meine reservierte Taucherausrüstung abholte. Die Auswahl des Trockenanzuges gestaltete sich schwieriger als erwartet. Von zu grossen Füsslingen, grossen Manschetten zu kleinen Beinen und viel zu grossen Oberkörper war alles dabei, leider nichts passendes. Schlussendlich fanden wir aber eine Lösung und mit ein paar extra Socken und Fuss-Strips passte doch Variante “zu grosse Füsse” am Besten. Dafür erhielt ich einen praktisch neuen Automaten, ein gutes Wingjacket mit Backplate und ein Bleijacket (weniger Druck auf die Blase hörte sich sofort super an 😉 ). Doch nach all der Anproberei freute ich mich doch auf Zuhause und MEINEN eigenen passenden Anzug (*schwärm*).
Nach der Ausrüstungsschlacht fuhr ich auf direktem Weg nach Buckley Bay wo ich die erste Fähre nach Denman Island nahm. Dort angekommen ging es mit dem Auto auf die andere Seite von Denman und auf die zweite Fähre, die mich nach Hornby Island brachte. In Hornby Island fuhr ich eine 3/4-Runde um die Insel (einen anderen Weg gibts dank Naturschutzgebiet nicht) bis zur Diving Lodge von Hornby Island Diving.

Um 16.00 Uhr erreichte ich die Taucherlodge die für die nächsten 4 Tage mein Zuhause sein würde. Ich wurde von Rob und Amanda herzlich empfangen und nach dem Bezug meines Zimmers (Juhuuu, ich habe ein Einzelzimmer 🙂 ), ging es auch schon auf einen Rundgang in der Lodge. Die Lodge hat so ziemlich alles zu bieten, was Taucher sich wünschen kann inkl. Sauna!
Nach und nach trudelten die anderen Taucher ein und man lernte sich schnell kennen. Spätestens um 18.00 Uhr beim Dinner wusste man die Namen. Nach dem Dessert hiess es dann “gibt es schon Freiwillige für einen ersten Nachttauchgang?”, da war ich natürlich sofort dabei, schliesslich wollte ich so schnell wie möglich die tolle Unterwasserwelt sehen. So ging es mit Cheryl und Chris bereits zum ersten Tauchgang vom Land aus. Die Schwärmereien waren definitiv war! Eine unglaubliche Kaltwasser-Unterwasserwelt brachte mich 60 Minuten nicht aus dem Staunen heraus, so fiel mir das kalte Wasser kaum auf (#vermissemeineheizweste 😉 ).
Nach dem Tauchgang wurde bei einem Tee noch über alle die wunderbaren Sachen geplaudert bevor sich jeder ins Bett verabschiedete.

Am Samstag startete der erste “richtige” Tauchtag. Der Plan war fix (8.00 Frühstück, 9.00 Bootstauchgang Nr. 1, 12.00 Lunch, 1.30 Bootstauchgang Nr.2, 18.00 Dinner). Die restliche Zeit stand uns zur freien Verfügung.
Der erste Bootstauchgang versprach schon wahnsinnig viel für die nächsten paar Tauchtage. 60-70! Minuten in 11-13°C sind ziemlich kalt, aber die Unterwasserwelt gab so viel her, dass man die Kälte so ziemlich vergass. Zwischen den Tauchgängen ging es mit ein paar Frauen zum Farmers Market in “Downtown” Hornby. Der zweite Tauchgang war ein Wall-Tauchgang und einfach genial! Die zwei Giant Pacific Octopus waren eines der Highlights! Vor dem Abendessen spazierte ich etwas durch Ford Cove und beobachtete die Seals im Hafen. Das gesellige Abendessen war dann wieder geprägt durch Geschichten und Erzählungen was wir alles entdeckt hatten.

Am Sonntag 1. September war er dann gekommen. Der Start zum letzten Monat meiner Weltreise. Ein etwas surrealer Gedanke doch auch irgendwie schön meine Familie und Freunde wieder zusehen und von meinen Abenteuern und Erlebnissen berichten zu können.
Der Tauchtag lief dann nach Plan ausser das heute ein dritter Dämmerungs-Nacht-Bootstauchgang noch geplant war. Der Tag verging wie im Fluge und die wohltuende Shiatsu-Massage sorgte für etwas Entspannung in den müden Muskeln.

Der dritte und letzte Tauchtag mit zwei Bootstauchgängen und einem Dämmerungs-Nachttauchgang vom Strand aus beendeten die tollen Tage auf Hornby Island perfekt. Am Nachmittag fuhr ich mit Cheryl, Joanna, Burc und Jen zum Tribune Bay Park. Wir liefen den Strand entlang und genossen die Sonne (die sich seit meiner Ankunft in Hornby Island heute das erste Mal richtig gezeigt hatte). Nach dem Abendessen machten Cheryl, Jen, Burc und ich einen letzten Tauchgang vom Strand aus.
Beim letzten gemeinsamen After-Diving-Snack in der Lodge wurden noch Nummer, Email und Unterschriften ausgetauscht bevor sich alle ins Bett verabschiedeten.

Am Dienstag um 8 Uhr stand ein letztes leckeres Frühstück auf dem Plan. Während sich Amanda verabschiedete (da ihre Kinder in die Schule mussten), ass Rob nochmals mit uns und nach und nach wurde die Gruppe kleiner. So verabschiedete auch ich mich um 9 Uhr und erkundigte die Insel noch etwas Überwasser bevor ich zurück auf Vancouver Island fuhr.

Die Tage auf Hornby Island waren wunderschön und mit Rob und Amanda als Gastgebern gibts es keine offenen Wünsche. Kulinarisch wurden wir von oben bis unten verwöhnt und wir gehen definitiv schwerer nach Hause als wir gekommen sind (und ich meine nicht etwa vergessenes Blei in der Tasche 😉 ). Natürlich gehört zu einer tollen Erfahrung auch immer gute Gesellschaft und mit meiner zwölfköpfigen Gesellschaft hatte ich echtes Glück. Und mit meinen Buddies Cheryl, Cathie, Amanda hatte ich geniale Tauchgänge! Ich werde Hornby Island definitiv auf meine “Best-Dive-Spots”-Liste setzten und wenn möglich bald wieder kommen! Jetzt folgen noch einige Unterwasser-Fotos (Fotos von Amanda Zielinski).